Reinraumbekleidung als System
Selbst die beste Reinraumbekleidung kann zu Problemen führen, wenn nicht alle Parameter, die das sogenannte Bekleidungssystem beeinflussen können, aufeinander abgestimmt sind.
- Zuallererst sollten die Materialeigenschaften im Hinblick auf die Kundenanforderungen definiert werden. Technische Anforderungen wie beispielsweise hohes Partikelrückhaltevermögen (Dichtigkeit) und Mitarbeiterbelange wie beispielsweise Tragekomfort (hohe Atmungsaktivität) sind aufeinander abzustimmen.
- Hinzu kommen die Auswahl und Definition der Ausstattungen und des Sonderzubehörs wie Reißverschlüsse, Taschen usw.
- Die Umgebungsbedingungen in den jeweiligen Reinräumen, in denen die Bekleidung eingesetzt werden soll, spielen ebenfalls eine Rolle. Hier sind zunächst einmal Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu nennen.
- Besondere Anforderungen am Arbeitsplatz, wie spezielle Anforderungen aus dem Bereich PSA (Persönliche Schutzausrüstung), sind ggf. bei der Definition eines Bekleidungssystems mit zu berücksichtigen.
- Die fachgerechte Dekontamination bzw. Reinigung der Bekleidung ist ein wesentlicher Bestandteil eines funktionierenden Bekleidungssystems.
- Die Mitarbeiterschulung zählt ebenfalls zu den wichtigen Merkmalen eines entsprechenden Systems.
Modellvielfalt
Dastex kann auf mehrere 1.000 Modelle bzw. Modellvarianten zurückgreifen. Individuelle Lösungen stellen somit genauso wenig ein Problem dar, wie standardisierte Modelle. Auch das Anfertigen von Sondergrößen und das gemeinsame Entwickeln neuer Artikel zählen zu den täglichen Aufgaben.
Bei jedem Modell wird auf der Website jeweils die Basisausführung beschrieben. Ebenso erhalten Sie eine Übersicht von weiteren möglichen Ausstattungen. Oftmals stellt es sich in der Praxis heraus, dass bestimmte Details im Arbeits-/Produktionsprozess besondere Anforderungen an die Reinraumbekleidung stellen und somit Standardmodelle nicht in Frage kommen oder zumindest modifiziert werden müssen. Es kann durchaus sein, dass andere Anwender schon ähnliche Fragestellungen hatten und wir bereits einen Lösungsweg gefunden haben. Dastex bietet die Möglichkeit, solche individuellen Lösungen gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen. Die im Produktportfolio aufgeführten Modelle stellen nur einen Auszug der bereits existierenden Konzepte dar und helfen Ihnen möglicherweise bei der Lösungsfindung Ihrer speziellen Anforderungen. Die komplette Modell- und Variantenvielfalt kann aufgrund der Variantenanzahl nicht dargestellt werden.
Um unseren Kunden bei der Definition ihres Bekleidungssystems die größtmögliche Flexibilität zu ermöglichen, kann in vielen Fällen – wie in einem Baukastensystem – zwischen Standardoptionen und Sonderzubehör frei gewählt werden.
Haben Sie aber Interesse an individuellen Lösungen oder Ideen, die Sie gerne mit uns umsetzen möchten, freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
Filter zwischen Mensch und Produkt
Trotz technischem Fortschritt gilt der Mensch in Reinräumen nach wie vor als eine der größten Kontaminationsquellen. Dies gilt sowohl im Hinblick auf partikuläre Verunreinigungen als auch für mikrobiologische Kontaminationen. Lediglich wenn das Produkt komplett vom Menschen entkoppelt wird, z. B. durch den Einsatz von Isolatoren oder der SMIF-Technologie (Mini-Environments), gilt obige Aussage nicht mehr. Für alle anderen Anwendungsgebiete ist davon auszugehen, dass ca. 30 – 40 % der Kontamination im Reinraum durchaus von den Mitarbeitern stammen können.
Unsere Untersuchungsergebnisse (umfangreiche Studie durchgeführt in der Dastex-eigenen Body-Box-Prüfkabine) belegen obige Aussagen und geben erste Anhaltspunkte, mit welchen Partikel- bzw. Keimzahlen, ausgehend vom Menschen und seiner Bekleidung, gerechnet werden muss.
Luftgetragene Partikel- und Keimabgabe durch den Menschen
Messungen in der bei Dastex zur Verfügung stehenden Body-Box geben Aufschluss darüber, wie viele Partikel Menschen in verschiedenen Bekleidungssystemen bei verschiedenen Bewegungsabläufen abgeben können. Die Testergebnisse verdeutlichen, welche bedeutende Rolle das richtige Bekleidungssystem einnimmt. Trägt der Mitarbeiter über seiner privaten Bekleidung (in diesem Fall simuliert durch eine Hose und einen Pullover aus 100 % Baumwolle) einen Overall, eine Haube und Überziehstiefel verringert sich die Partikelabgabe auf 0,2 – 0,3 % des Ausgangniveaus.
Die Qualität der Gewebe ist das eine. Aber auch die Verarbeitung und Passform müssen stimmen, um eine verlässliche wie von den Mitarbeitern akzeptierte Barriere zwischen Partikelquelle und Reinraum zu schaffen. Mehr zum Thema Tragekomfort und Akzeptanz erfahren Sie in unserer Studie.
Verarbeitungsqualität
Für unsere Reinraumbekleidung setzen wir größtenteils die Tunnelnaht (mit Einfassband) als Schließnaht ein. Das heißt, dass die zwei Stoffkanten mit einem Polyesterband eingefasst und durch eine zusätzliche Naht miteinander verbunden werden. Dadurch wird das Risiko, dass eine Naht sich unbemerkt öffnet und Partikel unkontrolliert austreten können, auf ein Minimum reduziert.
Optional bieten wir für alle Produkte auch die Kappnaht an, die ebenfalls für Reinraumbekleidung entsprechend geeignet ist.
Bei zusätzlichen Prozessanforderungen aus dem ESD-Bereich (Leitfähigkeit), bietet Dastex seinen Kunden eine große Bandbreite unterschiedlichster Lösungsansätze (siehe Oberbekleidung / Textile Sonderlösungen / ESD-Bekleidung).
Dastex Reinraumbekleidung ist dekontaminierbar und sterilisierbar (autoklavierbar bis 134 °C sowie gammasterilisierbar). Dabei ist eine Schrumpfung der Bekleidung innerhalb üblicher Toleranzen möglich. Da bestimmte Bekleidungselemente (z. B. Reißverschlüsse) an das jeweils verwendete Sterilisationsverfahren angepasst werden müssen, beraten wir Sie gerne vor Ihrer Bestellung.
Schnitt und Design
Die Reinraumbekleidung muss dem Träger ein Optimum an Bewegungsfreiheit lassen, ohne dass sich ein Luftsack bildet. Deshalb ermöglicht eine differenzierte Größenstaffelung eine individuelle Anpassung an den Träger. Bitte vergleichen Sie hierzu den nachfolgenden Größenschlüssel.
Größenzuordnung
Diese Größen basieren auf Erfahrungswerten und sind nicht verbindlich. Zur Überprüfung der Passgenauigkeit stellen wir Ihnen gerne Musterstücke zur Verfügung.
Bei vielen Modellen stehen zusätzlich noch die Standardgrößen 3EL/3XL und 4EL/4XL zur Verfügung. Für den Fall, dass keine Größe aus dem Größensatz passt, können wir Maßänderungen vornehmen bzw. individuell anpassen.
Sondermaße Ober- und Zwischenbekleidung
Neben den Standardgrößen/-maßen besteht auch die Möglichkeit, Kleidung individuell anfertigen zu lassen. Ziel der Sondergrößen sollte es aber sein, so nahe wie möglich an Standardmaßen zu bleiben, um einerseits die Reproduzierbarkeit sicherzustellen und andererseits die damit verbundenen Zusatzkosten so gering wie möglich zu halten. Ein typisches Beispiel aus der Praxis wäre ein Overall mit der Standardgröße L aber die Beinlänge um 10 cm und die Armlänge um 5 cm gekürzt.
Aufwendiger und somit auch mit mehr Kosten verbunden sind Sondergrößen, bei denen die Schnittschablonen in einem deutlich größeren Umfang angepasst werden müssen. Hierfür bietet Ihnen Dastex ein Formular zur Erfassung der Körpermaße der betreffenden Person. Daraufhin fertigen wir zunächst ein Freigabemuster, bevor die tatsächlich benötigte (komplette) Anzahl an Bekleidungsstücken für diese Person produziert wird.
Nebenstehend können Sie das Formular „Persönliche Maße“ zur Bestimmung der Maße herunterladen.
Hier finden Sie eine Übersicht aller downloadfähigen Inhalte: