Es ist nicht einfach die passenden Handschuhe für spezielle Aufgabenstellungen zu finden.
Allein das Material ist hier nicht das ausschlaggebende Kriterium.
Unsere Matrix aller Handschuhvariationen gibt Ihnen eine bessere Vergleichsmöglichkeit.
Reinraumhandschuhe unterscheiden sich in zwei wesentlichen Punkten von Labor- oder medizinischen Handschuhen
Grundsätzlich handelt es sich bei allen 3 Handschuhtypen um Medizinprodukte, welche die Direktive des Rates der EG 93/42/EEC über Medizinprodukte (= MPV) und die Verordnung (EU) 2016/425 für Persönliche Schutzausrüstungen (= PSA) als Grundlage zur Zertifizierung nutzen.
1. Die Dokumentation der Reinraumhandschuhe.
Neben den erforderlichen Zertifizierungen werden auch lotbezogene für Reinraumanwendungen unabdingbare weitere Tests durchgeführt, wie z.B. Partikelabgabe, Endotoxinwerte, ESD Werte, Rückstandwerte etc. Dies gilt sowohl für sterile als auch für nicht sterile Reinraumhandschuhe.
Hinweis: Produktdatenblätter der Hersteller geben in den meisten Fällen nur einen groben Überblick. Um relevante Daten für eine Bewertung eines Reinraumhandschuhes zu erhalten, empfehlen wir verschiedene Analysenzertifikate von unterschiedlichen Lots, möglichst 3 oder mehr, anzufordern.
Detaillierte Informationen zu den notwendigen Zertifizierungen sowie zu den zusätzlichen Tests finden Sie hier.
2. Die Weiterverarbeitung der Reinraumhandschuhe nach ihrer Herstellung.
Bis zu einem bestimmten Punkt durchlaufen Laborhandschuhe, medizinischen Handschuhe und Reinraumhandschuhe den gleichen Herstellprozess. Danach werden die Reinraumhandschuhe jedoch aufwendig nachgereinigt. Hierzu zählen sowohl Chlorinierungsprozesse als auch das Dekontaminieren (Waschen) mittels deionisiertem Wasser. Nur das reduzieren von Puderrückständen in Chlorbädern reicht in vielen Fällen nicht aus, um einen Handschuh bedenkenlos in kontrollierten Bedingungen einzusetzen. Diese beiden Schritte haben allerdings einen großen Einfluss auf charakteristische Merkmale eines Handschuhs wie Reinheit, Griffigkeit, Leitfähigkeit etc.
Der Verpackungsprozess findet dann, wie bei vielen anderen Reinraumprodukten auch, unter definierten Bedingungen statt. In vielen Fällen in Reinräumen der Luftreinheitsklasse ISO 4 oder 5 (ISO 14644-1). Ohne eine vorherige reinraumgerechte Aufbereitung – sprich Dekontamination – macht eine Verpackung unter kontrollierten Bedingungen jedoch keinen Sinn. In dem Fall hätten Sie lediglich ein Produkt verpackt in ISO 4 oder ISO 5 – was nicht gleichzusetzen ist mit geeignet zur Verwendung in ISO 4 oder 5.