Definition Einwegbekleidung
Einwegbekleidung wird häufig als Ergänzung zur Reinraum-Mehrwegbekleidung eingesetzt. Sie dient sowohl dem Produkt- als auch dem Personenschutz.
Hierbei ist zu beachten, dass die Einwegbekleidung nicht zu einer zusätzlichen Partikelquelle wird. Durch einen sinnvollen Einsatz z. B. auch mit Mehrwegbekleidung kann eine Kontaminationsreduzierung bewirkt werden.
Eine Vergleichsstudie Einweg- vs. Mehrwegbekleidung zeigte zum Thema „Eigenkontamination“ sehr interessante Unterschiede auf.
Je nach Anforderungen müssen verschiedene Ausführungen und Qualitäten berücksichtigt werden, z. B. Antistatik, Reißfestigkeit, Schutzwirkung gegenüber toxischen Stoffen etc.
Durch anwendungsspezifische Anforderungen in der Reinraumwelt hat sich das Thema „Personenschutz/Persönliche Schutzausrüstung im Reinraum“, neben dem Produktschutz, mit in den Fokus gestellt. Beide Aspekte sollten sich sinnvoll ergänzen.
Aufgrund fehlender vereinheitlichter Standards oder Normen, welche herangezogen werden könnten, um einen Einwegartikel z. B. als ISO Klasse 5 konform zu benennen, sollen die nachfolgenden Internetseiten Ihnen helfen, den passenden Artikel für Ihre individuelle Anforderung zu finden.
Bei der Auswahl beraten wir Sie gerne und stellen Ihnen auch Muster zu Testzwecken zur Verfügung.
Materialien in unterschiedlichen Qualitäten
Einwegbekleidung im Körperbereich wird zum Schutz des Mitarbeiters (PSA), aber auch des Produkts oder Prozesses, eingesetzt. Für die Herstellung von Einwegbekleidung werden fast ausschließlich Spinnvliese verwendet, die durch Hitze und Druck verfestigt werden.
Einige Beispiele sind SMS-Vliese, die durch gute Atmungsaktivität überzeugen, ein zusätzlich aufgetragener mikroporöser Film (eine hohe Barrierewirkung gegen Partikel, jedoch geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Einwirkungen) oder das patentierte Vlies-Gewebe aus PE-HD der Firma DuPontTM (Tyvek®). Es überzeugt vor allem durch hohe Strapazierfähigkeit, geringe Partikelabgabe und sehr gute Barriereeigenschaften.
In der Regel wird Einwegbekleidung in nicht kontrollierten industriellen Umgebungsbedingungen gefertigt. Alle während des Fertigungsprozesses und des Verpackens auf die Einwegbekleidung fallenden und anhaftenden Verunreinigungen werden somit nicht entfernt und gelangen folglich ungehindert in die Reinraumbereiche. Aus diesem Grund empfehlen wir – wo möglich – auf speziell unter Reinraumbedingungen verarbeitete, gereinigte und verpackte Einwegbekleidung zurückzugreifen.
Notwendige Grundvoraussetzungen für reinraumtaugliche Einwegbekleidung abhängig von der jeweiligen Anwendung:
- Partikelrückhaltevermögen und Barriereeigenschaften
- Sterilität bei Bedarf
- antistatische Ausrüstung mit möglichst geringer Partikelfreisetzung
- Sauberkeit bei Anlieferung und eine reinraumtaugliche Verpackung (Polybeutel)
- latexfreie Materialien bei den elastischen Hauben-, Arm- und Beinabschlüssen
- vorhandene Dokumentation, wie Modellspezifikation, technisches Datenblatt zu den eingesetzten Materialien
- Untersuchungen der Permeation bei natürlichen oder synthetischen Substanzen
- (EU) PSA-Verordnung, falls gefordert